Meine Arbeiten sind Ausdruck meiner Lebenserfahrungen. Ich bin vor acht Jahren aus Japan nach Deutschland gekommen und seitdem bin ich immer eine Reisende. In dieser Zeit habe ich in fünf Städten Deutschlands gewohnt und viele Reisen ins europäische Ausland unternommen. Wo auch immer ich bin, habe ich ständig das Gefühl, dass der jeweilige Ort nur eine Zwischenstation für mich ist. In meinen Arbeiten setze ich mich mit dem Gefühl der Heimatlosigkeit immer eng verbunden mit Existenzängsten auseinander.
Seit 2006 beschäftige ich mich mit der Serienarbeit Die japanischen Familienwappen. Es geht bei diesen Arbeiten um Familien in Japan, die voneinander getrennt sind, sich aber gerade dadurch unheimlich nahe sind. In Japan sind das Haus und die Familie sehr eng miteinander verbunden und haben sowohl eine private als auch eine öffentliche Seite.
In meiner Arbeit, Der Nomade, Der Campingplatz, Der Überblick und Der Wohnsitz thematisiere ich die Situation keinen festen Wohnsitz zu haben sowie das Gefühl nirgends in der Welt zu Hause zu sein. Die aus Gewebestoff genähten Zelte orientieren sich an Hütten, die sich Obdachlose in Japan als Unterschlupf bauen.
Die Raum–Videoinstallation Der Wohnsitz – C213 kann wie ein Tagebuch meines Lebens gesehen werden. Sie besteht aus Kartonstapeln, in denen sich Videoarbeiten sowie Gegenstände, die mein Künstlerdasein in Japan und Deutschland geprägt und prägen haben, wiederfinden.
Satomi Edo, Münster, den 5. Januar, 2011
Satomi Edo was born in Kyoto and lives since 2001 in Germany. Her first two years were characterized by eleven changes of location and housing; since 2017 she works in Düsseldorf.
In her current series "Fragmentary Reminiscences", she thematizes the subject in a personal discussion Homeland. In a chronological order, Edo stages houses of the places where she has lived - either longer or short-term. She often uses references to the theater and references to international literature.
In her career, the artist has not only worked as a sculptor, but has also broadened her work conceptually. Her formally reduced installations, which address the particular space in which they are exhibited, are often enhanced by Satomi Edo through video works or through a variety of media. The resulting symbolic processes move between light and shadow, daylight or evening light. They form the core theme in Edo's world when considered.
Satomi Edo, Düsseldorf, 2018